Den Wremern schlägt wieder die Stunde
Kirchturm
bekommt neue Uhrenglocke - Kran hievt 375-Kilo-Teil hoch
Dorothea und Julius
freuen sich, dabei gewesen zu sein.
Wahrscheinlich haben sie erst in 500 Jahren wieder
Gelegenheit, die Glocke "in die Hand" zu nehmen.
Seit
1991 konnten sich die Wremer nicht mehr auf den Kirchturm verlassen,
wenn sie wissen wollten, was die Stunde geschlagen hat. Damals
stürzte die über 400 Jahre alte Glocke aus der Fassung
und wurde schwer beschädigt. Jetzt, am 29. April 2008, bekam
Wremens weithin sichtbares Wahrzeichen, der 52 Meter hohe Turm,
eine neue Uhrenglocke.
Die
alte Uhrenglocke von 1565 war zwar repariert worden, hatte aber
sehr an Klang verloren. Im vergangenen Jahr stellte ein Glockenrevisor
sogar fest, dass sich ein neuer Riss gebildet hatte und die Glocke
über kurz oder lang abgängig sein würde.
Umso
glücklicher sind wir, dass es uns möglich war, eine
neue Glocke in Auftrag zu geben", betonte Wremens Pastor
Detlef Mauritz. Der Wremer Rudolf Holling hätte in seinem
Vermächtnis verfügt, dass mit den Mitteln aus seiner
Erbschaft das Glockengeläut der Wremer Kirche auf Dauer erhalten
werden solle.
"ALLES
HAT SEINE ZEIT"
So
konnte im November vergangenen Jahres die Neue" in
der Glockengießerei Edelbrock in Gescher bei Münster
gegossen werden. 375 Kilo bringt die Uhrenglocke auf die Waage.
Als Widmung ziert die eine Seite ein Schriftband mit dem Zitat
Alles hat seine Zeit". Auf der anderen Seite ist der
Name des Stifters Rudolf Holling und die Jahreszahl 2007 eingraviert.
Mit
Hilfe eines Autokrans ist jetzt die alte Glocke abmontiert und
die neue eingesetzt worden. Das Glockenpodest liegt immerhin auf
einer Höhe von 47 Metern. Die beteiligten Handwerker hätten
ihre Arbeit in luftiger Höhe sehr gut ausgeführt, betonte
Kirchenvorsteher Helmut Colpe. Allerdings hätte sich bei
den ersten Klangproben herausgestellt, dass der vorhandene Glockenhammer
für die neue Glocke zu schwach sei. Um den Klang mit vollem
Ton zu erhalten, soll jetzt noch ein neuer Glockenhammer installiert
werden.
Die
alte Glocke ist nicht verschwunden, sondern hat jetzt einen Platz
im Chorraum der Kirche bekommen.
Und nach fleißig
getaner Arbeit sind natürlich die gewerkschaftlich vorgesehen
Pausen einzuhalten.
Text-Quelle:
Nordsee-Zeitung im Mai 2008, Die Fotos für diesen Beitrag
wurden von Pastor Detlef Mauritz zur Verfügung gestellt.
Bet-Glocke - Geschichte
- Sanierung
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